Die Ausgangslage
Starker Bevölkerungs- und Beschäftigtenzuwachs
Im Jahr 2020 sind in der Metropolregion FrankfurtRheinMain über 2,4 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – fast 415.000 mehr als im Jahr 2000.
Bis zum Jahresende 2019 ist die Bevölkerung um 350.000 Einwohner von ca. 5,5 Millionen auf knapp 5,8 Millionen gestiegen – das entspricht einem Plus von 6,4 Prozent. Die stärksten Zuwächse verzeichneten die Städte Mainz (plus 19,5 Prozent), Frankfurt (plus 18 Prozent) und Darmstadt (plus 15,5 Prozent).
Im Jahr 2020 fehlen in FrankfurtRheinMain laut dem PERFORM-Fachkräftemonitor bereits 166.000 Fachkräfte. Bis zum Jahr 2030 kann diese Lücke auf rund 282.000 Fachkräfte anwachsen.
Die Herausforderung
Mangel an (preiswertem) Wohnraum in
FrankfurtRheinMain
Die Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten halten mit der Attraktivität des Wirtschaftsraums nicht Schritt.
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat ermittelt, dass zwischen 2016 und 2018 in Frankfurt nur 79 Prozent dessen gebaut worden ist, was rein rechnerisch pro Jahr nötig wäre. In Offenbach liegt die Deckungsquote bei gerade einmal 50, in Wiesbaden bei 54 und im Hochtaunuskreis bei 49 Prozent.
In dem Zeitraum 2011 bis 2019 sind in der Metropolregion FrankfurtRheinMain insgesamt knapp 171.000 Wohnungen fertiggestellt worden; im Schnitt rund 17.000 Wohnungen pro Jahr.
Laut Prognose des Instituts für Wohnen und Umwelt muss der Wohnungsbestand im Jahr 2040 im hessischen Teil der Metropolregion FrankfurtRheinMain über 2,6 Millionen Wohnungen betragen, rund ein Drittel davon in den Kernstädten Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Um diesen prognostizierten Zielwohnungsbestand im Jahr 2040 zu erfüllen, müssen pro Jahr knapp 19.000 Wohnungen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain fertig gestellt werden, davon je rund 50 Prozent in den Städten und dem Umland.
Bei einer Fortführung der durchschnittlichen Bautätigkeit der letzten Jahre wird sich die Angebotsknappheit weiter verschärfen.
Entwicklung der durchschnittlichen
Quadratmeterpreise für Bauland 2011 bis 2019
Zwischen 2011 und 2019 wurde in der Metropolregion FrankfurtRheinMain 73.000 Quadratkilometer Baulandfläche – im Schnitt 8.100 Quadratkilometer pro Jahr – veräußert. Dabei findet ein Großteil der Veräußerungen im ländlichen Raum statt; in den Kernstädten Aschaffenburg, Darmstadt, Frankfurt, Mainz, Offenbach, Wiesbaden liegt der Anteil bei zum Teil deutlich unter 4 Prozent.
Zeitgleich ist der Quadratmeterpreis in FrankfurtRheinMain um rund 86 Prozent gestiegen. Von dieser Steigerung sind wiederum insbesondere die Kernstädte betroffen; die Preise haben sich hier innerhalb von neun Jahren um 128 Prozent erhöht, sprich mehr als verdoppelt. Im Jahr 2011 hat der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Bauland in Aschaffenburg bei 211, Frankfurt bei 499 Euro und in Mainz bei 220 Euro gelegen, im Jahr 2019 lag der Quadratmeterpreis bei 563 Euro in Aschaffenburg, 1.049 in Frankfurt und 911 Euro in Mainz. Die Verknappung von Bauland treibt die Bodenpreise – und damit schlussendlich auch die Miet- und Kaufpreise für Wohnraum – in die Höhe.
Dabei ist die Wohnungsfrage elementar. Jeder, der sich seinen Arbeitsplatz auf dieser Welt aussuchen kann, beschäftigt sich mit der Frage: Sind die Mieten bezahlbar? Wo kann ich meine Vorstellung vom Wohnen am besten erfüllen?
Eine der Hauptursachen
Fehlendes Bauland in den Kommunen
Ohne die seit Jahren überfällige Erhöhung des Wohnangebotes in der Wachstumsregion FrankfurtRheinMain wird sich die Angebotsknappheit weiter verschärfen.
Mit etwa 42 Prozent haben die landwirtschaftlichen Nutzflächen in FrankfurtRheinMain den höchsten Anteil an der Bodennutzung.
Selbst in Frankfurt entfallen etwa 24 Prozent der Fläche auf Landwirtschaftsflächen.
Es liegt also an den Kommunen, ausreichend Bauland auszuweisen bzw. bereits vorhandenes Bauland zügig zu realisieren. Einige Kommunen gehen mit gutem Beispiel voran – bei anderen gibt es noch erheblichen Nachholbedarf.